Ihr kürzt uns die Mittel, den Lohn und die Sozialleistungen, ihr verbietet unsere Demos und unsere Camps, ihr bringt uns zum Schweigen, damit Ordnung herrscht an der Heimatfront. Und trotzdem sollen wir für euch sterben, wir sollen für euch töten, wir sollen uns abrackern und wir sollen strammstehen? NEIN! Ihr kriegt uns nicht!
Ihr kriegt uns nicht dazu, eure Kriege als Lösung für eure Krisen zu dulden. Seit Jahrhunderten plündert ihr die Reichtümer dieser Welt, unterdrückt die einfachen Leute und beutet sie aus. Jetzt rüstet ihr auf: Alle sollen sich unter eurem Banner einreihen und dabei das von euch verursachte Chaos vergessen. Ihr habt nun kein Geld mehr für den Sozialstaat, missachtet die Klimakrise, zieht Mauern um eure Festung hoch und greift feministische Errungenschaften an. Ihr fordert Wehrpflicht, Panzerbau und Patriotismus – Alles zum Wohle der Nation, alles zum Wohle der Sicherheit, alles zum Wohle der „ach-so-progressiven“ Lebensweise. Bullshit! Nein, wir sehen das anders: Ihr könnt euren Laden nicht mehr auf andere Weise zusammenhalten. Ihr habt keine Ideen außer „Zu den Waffen!“ zu rufen. Keine Ideen, wie ihr uns anders aufhalten könnt. Wir werden uns niemals an eurem erbärmlichen Versuch beteiligen, eure Macht zu sichern. Militarisierung und Krieg sind keine Antworten auf die Krisen, die die Welt erschüttern. Eure Strategie besteht vielmehr darin, die Ursache der Krisen militärisch zu sichern: die Ursache, die in eurer Herrschaft, eurem Kapital, eurer Menschenfeindlichkeit und eurer Naturausbeutung liegt.
Ihr kriegt uns nicht dazu, an eurer Seite zu stehen. Merz, wir werden weder für dich noch für einen von euch sterben. Wir werden keine Waffe auf einen anderen Menschen richten, nur, weil ihr es befiehlt. Wir würden niemals für euch kalt duschen oder – wenn überhaupt – länger als acht Stunden arbeiten. Ihr schürt die Angst vor dem Anderen und wollt uns erzählen unsere Feinde wären Leute wie wir, die eine andere Flagge tragen. Doch unsere Feinde seid ihr: von Merz über Klingbeil und Weidel bis hin zum deutschen Bürgertum und dem Westen mit seinen Werten. Denn ihr ebnet nicht nur den Weg der Faschisierung. Ihr seid die Faschisierung. Ihr entmenschlicht, ihr mordet, ihr bombardiert, ihr beutet aus, ihr schaut weg, ihr zerstört, ihr verwüstet, ihr sperrt ein, ihr macht zu, ihr lasst verhungern, ihr raubt, ihr rechtfertigt. Ihr seid nicht nur verroht, sondern lasst auch ganze Gesellschaften mit euch verrohen. Ihr drückt Faschisten Waffen in die Hand. Ihr unterstützt Völkermorde. Und eins noch: Ihr seid dreckige Heuchler. Ihr täuscht und behauptet, Krieg sei Frieden und Frieden Krieg. Dass der wahre Feind von Außen kommt. Dass ihr unsere Werte vertretet. Dass ihr in unserem Interesse handelt. Dass es „Nie wieder!” einen Genozid geben wird. Dass ihr den Krieg für die Geiseln führt. Dass wir an eurer Seite auf der richtigen stehen. Zu allem einfach: Nein! Weder Putin noch Merz, weder NATO noch BRICS. Fuck you, all of you. Köln, lasst uns nicht in das schwarze Loch des Lagerdenkens fallen, das Ende aller Emanzipation. Die Trennlinie verläuft nicht zwischen dem Westen und dem Osten, der einen oder der anderen Form der Herrschaft. Sondern die Trennlinie verläuft zwischen oben und unten.
Ihr kriegt uns nicht dazu, unsere Menschlichkeit abzulegen. Ihr zwängt uns in eine Ordnung, in der ihr nicht nur einen Genozid verübt, sondern dies auch noch als legitim und gerecht darstellen wollt. Eingefangen in dem Zwang sich der richtigen Seite zuzuordnen, sind auch manche unter uns in Schockstarre geraten - weil wir euch glaubten, dass wir uns entscheiden müssen, welche Leben wir betrauern und welche nicht. Aus dieser menschenverachtenden Ordnung wollen wir ausbrechen. Und dafür kämpfen, dass das Schrecken ein Ende findet. Wir können nicht unsere Augen verschließen vor dem Genozid in Gaza und vor den Leichenbergen, die sich auftürmen, wo eure Todesmaschinen arbeiten. Wir werden nicht zusehen, wie ihr eine neue Ordnung etabliert, in der das Recht des Stärkeren gilt und Menschlichkeit zu Unrecht wird. Ihr seid Mörder und Komplizen, ihr seid mitschuldig. Schämt euch! Wir sehen das Leid, wir sehen eure Verbrechen. Wir sehen auch, dass die Zukunft mit euch finsterer werden wird als die Gegenwart es bereits ist.
Ihr kriegt uns nur dazu: Gegen euch zu sein und unsere Vorstellungen von einer besseren Welt zu schärfen. Wir haben schönere und gerechtere Ideen, als ihr sie je haben könntet. Wir rufen dazu auf: Alle, ALLE, die für das Leben einstehen wollen: Verweigert die Befehle! Desertiert aus der Ordnung, die ihre Kriege mit sich bringt! Sabotiert ihre Kriege, ihre Maschinen und ihre Infrastruktur! Blockiert Waffenlieferungen! Überall und egal, wo ihr seid: Entflieht dem Schrecken! Wir haben hundert Milliarden Vorstellungen und bessere Ideen: Schwerter zu Pflugscharen, Grenzmauern zu Brücken, Kriegsschiffe zu Rettungsbooten, Kasernen zu Wohnungen, Stahlhelme zu Blumentöpfen. Hunderte Milliarden für das Miteinander statt für das Gegeneinander. Am schärfsten gegen Krieg und Gewalt schießt es sich mit unserer Waffe, mit der wir die Welt von morgen aufbauen und erblühen lassen: Grenzenlose und internationale Solidarität! Wir beenden eure Kriege, wenn wir uns auf allen Seiten der vielen Fronten verweigern – Denn wir haben mehr gemein mit denen, die ihr gegen uns aufhetzt, als mit euch.
Ihr kriegt es mit uns zu tun. Uns, das sind wir. Wir sind die Vielen, die Unterschiedlichen, die Bewegten, die Ungehorsamen – die Kämpfenden gegen euer Kriegsregime, deren Stimme nicht verstummt, sei euer Kriegsgeheul noch so laut. Wir, die das Chaos in eure Ordnung bringen. Wir, die an das Leben abseits von Krieg und Verwertung glauben. Wir, die für eine bessere und klimagerechte Welt einstehen. Wir, die sich nicht von den Grenzen zwischen Nationen und den Grenzen in unseren Köpfen einschließen lassen. Wir, die naiverweise an eine Utopie glauben, die den Kriegsdienst verweigern, die das Vaterland verraten und verdammt stolz darauf sind. Wir sind es, die gemeinsam bestehen und kämpfen, trotz eurer Einteilungen, Mauern und Fronten. Wir sind es, die zusammenkommen und Orte wie das Rheinmetall-Entwaffnen-Camp schaffen, nicht nur hier, sondern überall! Wir bilden hier den Widerspruch gegen eure Kriegsvorbereitung, ein Widerspruch der immer größer und breiter wird, wie wir es von Jahr zu Jahr erleben. Wir sind nicht alleine. Wir sind viele, wir sind vielfältig, wir tragen hunderte Farben, Geschlechter und Begehren und wir sind verbündet und befreundet. Wenn wir zu euch schauen, sehen wir nur euren pechschwarzen Schatten. Ihr, die ihr Leben zerstört.
Wir werden für das Leben kämpfen, wir werden desertieren, wir werden eure Kriege sabotieren, wir werden eure Mauern einreißen, wir werden eure Festungen stürmen. Wir werden Rheinmetall entwaffnen. Ihr könnt noch so lange rufen, wie ihr wollt. Und noch so oft von uns fordern, was ihr wollt. Aber für uns steht fest – ein für alle Mal: Ihr. Kriegt. Uns. Nicht!
Alerta antimilitarismo! Und hoch die internationale Solidarität!