Mit deutschen Waffen: Krieg in Kurdistan

Infoveranstaltung
Mo. 24. Aug. 2020

Berlin

19:00 Uhr
Rote Insel, Mansteinstraße 10, im Hof
Info-Veranstaltung über die aktuelle Lage in Kurdistan und deutsche Rüstungsexporte in die Türkei

Die Türkei führt in Kurdistan gegenwärtig einen Krieg an mehreren Fronten gleichzeitig. Seit Mitte Juni führt die türkische Armee nun auch eine Luftlande-Bodenoffensive in Südkurdistan (Nordirak). Neben den Qendîl-Bergen, in denen sich neben PKK-Camps auch von Zivilist*innen bewohnte Dörfer befinden, gehören auch das Geflüchtetencamp Machmur (kurd. Mexmûr) und die von der Religionsgemeinschaft der Ezid*innen bewohnte Sindschar-Region (kurd. Şengal) zu den Angriffszielen der türkischen Armee. In Rojava (Nordsyrien) wurden im Rahmen mehrer völkerrechtswidriger Besatzungsoperationen das nordsyrischen Kantons Efrîn 2018 sowie Girê Spî (Tall Abyad) und Serê Kanîyê (Ras al-Ain) im Oktober 2019 besetzt.

Der aktuelle Völkerrechtsbruch der Türkei in Südkurdistan und Rojava erregt praktisch keine Aufmerksamkeit. Es gibt weder Sanktionen, geschweige denn ernsthafte und scharfe Verurteilungen etwa durch die EU. Auch die deutsche Regierung schweigt. Und wie immer verdient die deutsche Rüstungsindustrie kräftig mit.

Eine Vertreterin von Cenî (Kurdisches Frauenbüro für den Frieden) und ein Mitarbeiter von Civaka Azad (Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit) berichten über die laufende Militäroperation im Nordirak, die aktuelle Situation in Rojava, den Widerstand der kurdischen Freiheitsbewegung sowie die zweifelhafte Rolle der deutschen Regierung. Außerdem gibt es Infos zur Umgehung von Exportbeschränkungen durch die deutsche Rüstungsindustrie vom Bündnis Rheinmetall Entwaffnen.

Rheinmetall Entwaffnen