Sehr wichtig und bewegend ist die Tatsache, dass die Herrschenden sich fürchten. Sie haben Angst, und das ist wundervoll. (Louis, Edouard)
„Macron Demission“ (Macron tritt zurück) schallt es seit Ende Oktober jeden Samstag durch die Straßen Frankreichs. Auslöser für die heterogene Bewegung der gilets jaunes (Gelbwesten) war die Ankündigung, die Diesel- und Benzinsteuer zu erhöhen. Seitdem hat sich der Protest, trotz massiver Repression, dynamisiert und verstetigt.
Die Proteste sind ein gleichsam unerwartetes wie eruptives Phänomen; ein Widerstand von unten, mit dessen Ausmaß kaum jemand gerechnet hat und dessen Einordnung schwerfällt.
Die Regierung Macrons beschimpft die Gelbwesten als von Faschisten unterwandert und reagiert mit brutaler polizeilicher Repression auf die Protestwellen. Teile der Linken in Frankreich sehen in dem Protest eine Antwort auf den Abbau des Sozialstaates und auf wachsende Ungleichheit – die gilets jaunes seien eine neue Form progressiver sozialer Bewegung.
Wie aber verhält es sich tatsächlich mit den Protesten? Wie sind sie geprägt? Was ist die politische Agenda? Und was bedeuteten die Proteste für die radikale Linke in Europa?
Um diese und weitere Punkte zu diskutieren und einen besseren Eindruck der Situation in Frankreich zu bekommen, haben wir Nelli Tügel eingeladen.
Nelli ist Redakteurin der Tageszeitung neues deutschland. Sie war als Korrespondentin vor Ort und hat die Proteste von Beginn an journalistisch begleitet.
Wir freuen uns auf eine gemeinsame Diskussion!
Eine Veranstaltung der Interventionistischen Linken Bielefeld
mit Unterstützung der AG Freie Bildung
Bild: les gillet jaunes bxl von ameliepede, gefunden auf https://www.flickr.com/photos/159796512@N05/32361821118/