Dondi bleibt!

Rede zum Prozess gegen die Besetzer*innen der Dondorf-Druckerei am 20.10.2025

Hallo, schön dass Ihr alle da seit in Solidarität mit den Besetzer*innen der Dondorf Druckerei. Ich spreche für die Interventionistische Linke Frankfurt. Für uns zeigen sich an der Dondorf Druckerei drei Dinge.

Erstens, dass es sich lohnt, hartnäckig zu bleiben. Dieses Gebäude stand jahrelang zu größten Teilen leer. Ohne den Mut und die Vision der Besetzer*innen, die das Gelände der Dondorf Druckerei besetzt hatten – und das nicht nur einmal, sondern trotz der brutalen Räumung ein zweites Mal –, würden wir heute nicht hier stehen. Die Besetzer*innen waren dabei nicht allein, sondern mit ihnen haben Leute aus dem Stadtteil um den Erhalt gekämpft, weil sie in einer lebenswerten Stadt leben und das Gebäude mit seiner langen Geschichte erhalten wollen.
Die Dondi zeigt also, zweitens, dass am Ende die Straße entscheidet, wie es in der Stadt aussieht. Stadtbewohner*innen haben hier ihre Wünsche, ihr Begehren und ihre Vorstellungen von einem guten Leben erkämpft, gegen alle Widerstände der Herrschenden!
Dass wir heute hier stehen, um die Besetzer*innen während der Prozesse zu supporten, zeigt  – drittens –  aber auch: Die Auseinandersetzung um die Druckerei ist noch lange nicht vorbei.
Während der Umzug der Schirn in die Dondi groß gefeiert wurde,werden die Besetzer*innen angeklagt. Die Stadtgesellschaft profitiert von dem Erhalt des Industriedenkmals, das jetzt endlich wieder genutzt, belebt und dadurch weiter erhalten wird.

Es ist eine Farce, dass die Goethe-Universität die Strafanträge nicht zurückzieht.
Und eine Frechheit ist es, dass die Stadt  sich jetzt mit den Lorbeeren der Besetzer*innen schmückt!

Es kann nicht sein, dass jene, die den Erhalt durchgesetzt haben, nun vor Gericht stehen.
Angeklagt werden sollten stattdessen all jene, die Leerstand und Abrisskultur fördern.

Deshalb fordern wir:
Die Strafanträge gegen die Besetzer*innen sofort fallenzulassen!
Mehr Freiräume für alle – Dondi hat gezeigt, dass es geht!