Merz, Meloni und der Kampf um eine solidarische Zukunft.

Ein Diskussionsabend 10 Jahre nach den Blockupy-Protesten gegen die Eröffnung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt. Samstag, 22. März 2025, im Café KOZ (Mertonstraße 26–28, 60325 Frankfurt)
Ablauf

ab 18 Uhr: Ankommen und Austausch

19 Uhr: Diskussionsveranstaltung mit 

  • Beppe Caccia, italienischer Philosoph, aktiv in transnationalen Netzwerken für Bewegungsfreiheit
  • Thomas Sablowski, Referent für Politische Ökonomie der Globalisierung bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin
  • Karin, Blockupy-Aktivistin der Interventionistischen Linken, aktiv zu Klima und Krieg

Ab 21 Uhr: Blockupy-Diashow und Barabend

Vor 10 Jahren hat die radikale und gesellschaftliche Linke in Frankfurt, Deutschland und Europa mit Blockupy den Protest gegen die autoritäre Krisen- und Verarmungspolitik der Troika nach Frankfurt getragen, mitten rein ins Herzen der Bestie. Menschen aus ganz Europa kamen, um das rauschende Fest der Herrschenden zur Eröffnung der EZB zu blockieren und ihre internationale Solidarität mit den sozialen Bewegungen in Südeuropa zu zeigen. Die Proteste waren der Höhepunkt und zugleich das vorläufige Ende eines Kampfzyklus, der 2010 als Reaktion auf die globale Finanz- und Wirtschaftskrise begonnen hatte. Über Platzbesetzungen, zivilen Ungehorsam und alltägliche Solidaritätsarbeit entwickelte sich eine transnationale Bewegung gegen die Kürzungs- und Austeritätspolitik von EU, EZB, IWF, die nach Bruchlinien in der sozialen Kälte des Kapitals suchte – und sie in vielen Momenten, zuletzt im Sommer der Migration 2015, auch fand.

Von der Dynamik, Hoffnung und Entschlossenheit der damaligen Kämpfe ist heute wenig zu spüren. Stattdessen gibt eine rechte Internationale politisch den Ton an – in Europa und darüber hinaus. Milei, Musk, Meloni und nun auch Merz formulieren reaktionäre Antworten auf ein Zeitalter andauernder Krisen – von geopolitischen Spannungen und Kriegen über Fluchtbewegungen bis zur eskalierenden Klimakrise. Es dominiert ein rechtes, autoritäres Programm von rassistischer Abschottung und Ausgrenzung, von Aufrüstung, Klimaleugnung und Antifeminismus, verbunden mit einer neoliberalen Politik im Interesse des Kapitals und Angriffen auf den Sozial- und Rechtsstaat.

Warum hat sich der politische Wind dermaßen gedreht in den letzten 10 Jahren? Wie haben sich die Krisenprozesse und die Strategien der Herrschenden von damals zu heute verändert? Was können wie von den Erfahrungen unserer italienischen Genoss*innen mit der post-faschistischen Regierung Meloni lernen – und was haben wir vom Merz-Projekt zu erwarten, in Deutschland und Europa? Vor allem aber: Wie können wir der rechten Zeitenwende von oben eine linke Antwort von unten entgegensetzen – gemeinsam, solidarisch und transnational?
Wir möchten den 10. Jahrestag der Blockupy-Proteste zum Anlass nehmen, diese und weitere Fragen mit Euch zu diskutieren und gemeinsam neue Pläne zu schmieden, im Blick zurück und nach vorne.

Eine Veranstaltung der Interventionistischen Linken (IL) Frankfurt

Als kleine Leseempfehlung vorab:
Kein Betriebsunfall, sondern eine echte Zeitenwende. Das Merz-Projekt und linke Antworten. Mitteilung der Interventionistischen Linken zur Bundestagswahl 2025.