Mannheim
Im Zuge der jahrelangen militärischen Auseinandersetzungen in Syrien hat sich im Jahre 2016 im Norden und Osten des Landes die selbstverwaltete Region Rojava gebildet. In diesem von mindestens 3,5 Millionen Menschen bewohnten Gebiet leben viele Ethnien, vor allem aber Kurden, Assyrer und Araber.
Rojava, wie die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien genannt wird, gilt weltweit als Symbol, das für Gleichberechtigung von Frauen und Männern, für die Gleichheit von
unterschiedlichen Völkern und Religionen steht. Ein funktionierendes System der direkten Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Gemeinwohlorientierung der Ökonomie, können als Vorbild für eine ganze Region gesehen werden. Dabei geht es den Kurden um regionale Autonomie. Aber nicht wie oft behauptet wird, um einen eigenen Staat, sei es auf syrischem, türkischem, irakischem oder iranischem Staatsgebiet.
Seit 2016 wird Rojava von der Türkei politisch und militärisch bekämpft, um alle Bestrebungen für Autonomie und Demokratie zu ersticken. Hierbei Kam es immer wieder zu massiven ethnischen Säuberungarte Die Selbstverwaltung konnte bisher durch die Demokratischen Kräfte syriens (SDF) und die kurdische Miliz YPG geschützt werden. Diese Kräfte waren auch entscheidend bei der Niederschlagung des Islamischen Staates in Syrien beteiligt.
Durch den Sturz des syrischen Machthabers Assad im Dezember 2024 ist die Lage in Syrien noch unübersichtlicher geworden. Die Übergangsregierung um die islamistische HTS-Miliz löst neue Befürchtungen aus.
Während der Einfluss Irans und Russlands zurückgedrängt ist, treten die Türkei und Israel durch direkte militärische Interventionen auf den Plan. Auch die USA, Saudi-Arabien und Katar vermelden ihre Ansprüche.
Die Türkei erklärt ganz unverhohlen, dass die elbstverwaltung in Rojava beseitigt werden müsste. Mit Drohnen- und Luftangriffen soll eine Fluchtwelle ausgelöst werden. Die Energie- und Wasserversorgung ist in weiten Gebieten zerstört worden. Dem muss Einhalt geboten werden!
Kriege und militärische Auseinandersetzungen in Israel, Westbank, Gaza, Libanon und Syrien bringen unermessliches menschliches Leid und Elend. Mit dem Krieg um Rojava droht der Nahost-Region ein zusätzlicher Flächenbrand.
Wir als Bevölkerung in Mannheim und der Rhein-Neckar- Region, zu der auch viele Menschen mit türkischer, kurdischer und arabischer Migration gehören, stellen folgende Forderungen:
Hände weg von Rojava - Stoppt den Angriffskrieg der Türkei!
Frieden und Diplomatie statt militärischer Eskalation!
Keine deutschen Waffenlieferungen an die Türkei
Aufhebung der Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung und Aktivist*innen auch hier in Deutschland!