Ende Oktober 2015 haben wir uns dem Organisierungsprojekt Interventionistische Linke (IL) angeschlossen, um zukünftig unsere Politik gemeinsam mit den an der IL beteiligten Menschen aus Deutschland und Österreich zu gestalten.
Mit unserem Anschluss an die IL ändert sich für uns einiges, aber nicht alles. Informations- und Öffentlichkeitsarbeit durch Vorträge, Filme und INTRO-Seminare setzen wir ebenso fort, wie unsere bisherige Mitarbeit in bestehenden Bündnissen.
Seit der ersten BGE-Umbenennung im Frühjahr 2013 führen wir eine Debatte über linksradikale Politik im Allgemeinen und der Situation in Aschaffenburg im Speziellen. Daran anknüpfend starteten wir 2014 eine intensive Diskussion über basisdemokratische Strukturen und den Stellenwert verbindlich arbeitender, linksradikaler Gruppen und Organisationen.
Dass wir uns nach einem sehr langen Verständigungsprozess, während dem auch einige Mitglieder die Gruppe verlassen haben, einem überregionalen Organisationsprojekt anschließen, ist für uns folgerichtig. Schon in unserem alten Selbstverständnis schrieben wir:
„Als BGE wollen wir in Aschaffenburg den Versuch wagen, langfristig eine Gruppe aufzubauen, die vor Ort politisch in Erscheinung tritt, Stück für Stück wächst, somit zunehmend handlungsfähiger wird und sich perspektivisch bundesweit mit anderen Gruppen organisiert … “
Wir können heute festhalten, dass wir einige der von uns formulierten Ansprüche umsetzen konnten. Den Aufbau einer verbindlich arbeitenden Struktur mit transparenten Beteiligungs- und Entscheidungsmöglichkeiten werten wir als gelungen und sind überzeugt, dass wir eine Basis geschaffen haben, die es uns erlaubt, nächste Schritte gehen zu können.
Mit dem vorläufigen Abschluss unseres internen Diskussionsprozesses und der Verständigung über die Arbeitsfelder, in denen wir uns zukünftig verstärkt einbringen werden, wird einer der nächsten Schritte sein, uns hinsichtlich der Aufnahme neuer Mitglieder wieder proaktiv zu öffnen.
Mit unserem Beitritt zur interventionistischen Linken verlassen wir teilweise vertraute Pfade unserer bisherigen politischen Arbeit und lassen uns auf einen neuen Prozess mit zahlreichen neuen, uns größtenteils unbekannten Genoss*innen ein. Wir hoffen im Austausch mit anderen von deren Erfahrungen und Ressourcen zu profitieren und gleichzeitig auch da, wo es unsere Kapazitäten zulassen, eigene Positionen in IL-Debatten einbringen und Aktionen anderer IL-Gruppen unterstützen zu können.
Dennoch bleibt unser Fokus auch zukünftig hier vor Ort. Wir wollen weiterhin dort intervenieren, wo sich unser Leben abspielt.
Dabei sehen wir den Aufbau einer bundesweiten Organisation der radikalen Linken nicht im Widerspruch. Denn wer es ernst meint mit der Überwindung von Herrschaft und Kapitalismus, kann nicht nur im lokalen oder regionalen Rahmen denken und handeln. Es ist die von der Gesamt-IL vereinbarte strategische Verabredung und gemeinsame Aufgabenbestimmung, die unser Interesse geweckt und zu einer Mitarbeit bewogen hat.
Schon bei vergangenen Aktionen der letzten Jahre und zuletzt bei Blockupy haben wir die politische Kultur und Praxis der IL kennen und schätzen gelernt. Für uns ist die IL zukünftig der Bezugsrahmen, an und mit dem wir wachsen wollen.
Die IL schrieb in ihrem Zwischenstandspapier:
„Alle Menschen, die sich von den Gedanken und Vorschlägen in diesem Papier angesprochen fühlen, ebenso wie diejenigen, die Anmerkungen oder Kritik beizutragen haben, möchten wir ermuntern, Kontakt mit uns aufzunehmen, in Diskussion zu kommen und – im besten Fall – Aktivist_in der Interventionistischen Linken zu werden.“
Wir fühlten uns angesprochen, kamen in Diskussion und haben uns entschieden:
It’s time to organize!
BGE Aschaffenburg / Interventionistische Linke, Oktober 2015