Nach Demoverbot: Hanau ist überall!

Interventionistische Linke ruft zu Kundgebung in Hannover auf

Sechs Monate nach dem rassistischen Attentat in Hanau, verbietet die Stadt die Gedenkdemonstration. Die "Initiative 19. Februar" in der sich Angehörige und Freund_innnen der Opfer zusammengeschlossen haben, beschloss am gestrigen Abend rechtlich nicht gegen das Verbot vorzugehen. Nur eine Kundgebung wird stattfinden.
Ingo Mertens, Sprecher der Interventionistischen Linken Hannover dazu:
"Wir respektieren die Entscheidung der 'Initiative 19. Februar'. Wir hatten zwei Busse organisiert, um gemeinsam nach Hanau zu fahren. Die werden nun nicht fahren."

Trotzdem übt die Interventionistische Linke Kritik an dem Demoverbot. "Warum kommt die Einscheidung keine 24 Stunden vor dem Beginn der Demo?" fragt sich Mertens und führt aus "Wir sind wütend, weil am 1. August tausende Coronaleugner_innen in Berlin marschieren konnten. Die Polizei hat zugesehen und hat sie laufen lassen. Erst am Mittwoch wurde dann eine Gedenkdemonstration für Hanau in Hamburg verboten."

Die IL Hannover ruft für den 22. August, ab 14:30 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Halim Dener Platz in Linden-Nord auf. Ab 15 Uhr wird die Kundgebung aus Hanau live übertragen. Mertens abschließend: "Das Verbot der Demo in Hanau scheint Kalkül und Statement zugleich. Der Forderung nach Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen wird der gemeinsame Ausdruck genommen. Deshalb muss Hanau überall sein - auch in Hannover."