Wir verurteilen das antisemitische Massaker durch die Hamas, den islamischen Dschihad und die PFLP vom 7.10.2023 und gedenken der ermordeten, verletzten und entführten Menschen in Israel. Alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden!
Wir verurteilen die Bombardierung, Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung und die Menschenrechtsverletzungen durch die israelische Armee und gedenken der in Gaza und der Westbank getöteten, verletzten, vertriebenen und zu Unrecht inhaftierten Menschen. Es braucht einen sofortigen Waffenstillstand und einen dauerhaften, gerechten Frieden!
In diesem seit Jahrzehnten von Gewalt, Vertreibung und Besatzung geprägten Konflikt erleben viele Menschen unfassbare Trauer und Wut. Wir wollen einen Ort schaffen, an dem wir trotz unserer unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen gemeinsam das Ende der Eskalation fordern, an dem wir uns im Schmerz gegenseitig sehen.
Der aktuelle Krieg in Israel/Palästina verschlimmert das Leid auf allen Seiten: jeden Tag. Er entmenschlicht: jeden Tag. Wohngebiete und Lager von Geflüchteten werden bombardiert, tausende zivile Opfer kaltblütig in Kauf genommen, Krankenhäuser angegriffen – die Menschen in Gaza erleben schmerzhaft, dass ihre Leben nicht zählen.
In Israel sind die Menschen in Trauer um ihre Liebsten, wissen nicht, wo diese sind. Sie werden tagtäglich von Raketenangriffen bedroht, verletzt und vertrieben - viele haben durch das Massaker die Hoffnung auf den Schutz jüdischen Lebens verloren.
Als Menschen, die den Krieg ablehnen, verurteilen wir die Relativierung des Terrors der Hamas und ihrer Verbündeten durch manche, die sich selbst als links und antiimperialistisch verstehen. Diese antisemitische und islamistische Organisation steht allem entgegen, wofür wir kämpfen: unseren feministischen Kämpfen, unserer internationalistischen Solidarität und unserem Ringen um eine freie Gesellschaft.
Durch die Bombardierung von Gaza, von Infrastruktur und Wohnraum wird die Spirale der Gewalt und des Hasses jedoch nicht durchbrochen. Die extrem rechte Netanyahu-Regierung bleibt damit der Logik der Gewalt und der Entmenschlichung treu und treibt den Autoritarismus in Israel voran. Das muss enden.
Auch hier in Deutschland vergrößert der Krieg das Leid. Wir sind fassungslos über die eskalierenden Angriffe gegen jüdische Einrichtungen, gegenüber Jüdinnen und Juden – oft während sie in Trauer und Sorge um Freund*innen und Familie sind. Dass sie sich weder in Deutschland noch in Israel sicher fühlen können, erfordert unsere ganze Solidarität: Wir treten jedem Antisemitismus klar entgegen!
Wir sind entsetzt, dass palästinensische Stimmen und Symbole kriminalisiert und Demonstrationen pauschal verboten werden. Ihre Wut, Trauer und Sorge um Freund*innen und Familie muss einen Ausdruck haben dürfen. Ebenso wie die Kritik an der Kriegsführung des israelischen Militärs und an den massiv zunehmenden Angriffen von Siedler*innen auf Palästinenser*innen in der Westbank.
Der Kampf gegen Antisemitismus wird für rassistische Stimmungsmache, für Autoritarismus und die Legitimierung der deutschen Abschiebepolitik instrumentalisiert. Wir sind solidarisch mit allen, die der antimuslimische Rassismus ausgrenzt und diskriminiert. Wir treten jedem Rassismus klar entgegen!
Wir stellen uns an die Seite derer, die den Kampf und die Hoffnung auf ein besseres Leben in Frieden, Gleichheit und Selbstbestimmung für alle in Israel/Palästina nicht aufgeben wollen. Das wird es nur ohne die Besatzung und ohne die Hamas geben können.
Wir stehen für die Migrationsgesellschaft und werden die Idee einer offenen Gesellschaft verteidigen. Diese wird es nur geben, wenn wir die Kämpfe gegen Autoritarismus, Rassismus und Antisemitismus zusammendenken und gemeinsam führen.
Gegen den Krieg.
Für die Menschlichkeit.