
Der Şengal ist eine Region in Südkurdistan (Nordirak) und seit vielen Jahrhunderten die Heimat der Êzîd*innen. Im Jahr 2014 versucht der sogenannte IS (Daesh) ihnen das zu nehmen. Die islamistischen Milizen fallen in den Şengal ein und verüben einen Genozid/Feminizid. Innerhalb weniger Tage töten und versklaven sie tausende Êzîd:innen - insbesondere Frauen und Mädchen - und vertreiben Hunderttausende.
Statt sich der Verzweiflung und dem Schmerz zu ergeben, wehren die Menschen im Şengal sich und fangen während dem Kampf gegen Daesh an, eine Selbstverwaltung basierend auf Basisdemokratie, Frauenbefreiung und sozialer Ökologie aufzubauen. So gelingt es ihnen mit Unterstützung aus Rojava 2017 den sogenannten IS zu besiegen und ihre Autonomie auszurufen.
Inmitten einer Region, die durch die jahrzehntelange und zerstörerische Einflussnahme imperialistischer Kräfte geprägt ist, nehmen die Menschen, allen voran die Frauen, ihr Leben selbst in die Hand. Sie organisieren sich in demokratischen Räten, bilden sich zu Geschlechterbefreiung und Ökologie und bauen Selbstverteidigungskräfte auf, um sich gegen die Zersetzung ihrer Kultur und Lebensgrundlage durch Krieg und Kapitalismus zu wehren.
Letztes Jahr konnte eine Delegation von jungen Aktivist:innen aus Europa den revolutionären Aufbau im Şengal über mehrere Wochen begleiten. Sie wollen nun über die Erfahrungen der demokratischen Revolution im Şengal in den über zehn Jahren seit dem Genozid sprechen. Lasst uns uns in Zeiten von Klimakrise, Aufrüstung und Faschisierung mit der ökologischen, demokratischen und friedensorientierten Perspektive beschäftigen, die die Menschen in Şengal aufbauen!
Vortrag und Bericht der Jugenddelegation zum demokratischen Aufbau in Şengal:
15.05.25 | 19 Uhr | Centro Sociale (Sternstr. 2)