Die Basisdemokratische Linke ist im November 2013 als Zusammenschluss der Basisgruppen Germanistik und Geschichte sowie verschiedener Einzelpersonen entstanden. Uns verbindet die Erkenntnis, dass die bürgerliche Gesellschaft – wie alle anderen Gesellschaftssysteme – menschengemacht ist und damit ihre grundlegenden Herrschaftsverhältnisse veränderbar und aufhebbar sind. Gesellschaftliche Veränderungen und Umbrüche werden aber nicht duch plötzliche Bewusstseinsveränderung oder die Tätigkeit einzelner Individuen bewirkt, sondern müssen kollektiv erkämpft werden. Sie sind nur möglich, wenn sich viele Menschen in unterschiedlichen Zusammenhängen solidarisch und dauerhaft organisieren. Die Basisdemokratische Linke hat den Anspruch, eines dieser Organisierungsangebote zu sein. Der Kampf um ein besseres Leben beginnt nicht in einer fernen Zukunft, sondern im Hier und Jetzt. Effektiv lässt er sich nur führen, wenn er nicht auf abstrakte Programme und Forderungen beschränkt bleibt, sondern konkrete Missstände aufgreift und die Auseinandersetzung um diese Probleme ernst nimmt.
Der Hauptansatzpunkt unserer Politik besteht demnach darin, uns im Rahmen unserer Möglichkeiten in soziale Kämpfe einzubringen, um deren organisatorische Basis zu stärken und gemeinsam mit den jeweils Betroffenen aktiv zu werden. Hierzu gehört auch die offensive Wahrnehmung der eigenen Interessen in den uns unmittelbar umgebenden sozialen Verhältnissen – ob es sich dabei um Ausbildung, Studium oder (k)eine Lohnarbeit handelt. Zugleich sehen wir es als unsere Aufgabe, zur Vernetzung und solidarischen Verbindung zunächst vereinzelter Kämpfe beizutragen. Konkret kann das z.B. heißen, in der Auseinandersetzung um eine soziale Wohnraumpolitik die Probleme verschiedener Gruppen wie Studierende, Flüchtlinge und Sozialwohnungsbewohner*innen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern die Forderungen und Aktionen dieser Gruppen so zusammenzuführen, dass sie sich gegenseitig stärken. Es kann auch bedeuten, nebeneinander verlaufende Proteste gegen Abschiebungen und gegen Hartz IV nicht als getrennte Felder zu behandeln, sondern als gemeinsamen Kampf gegen die repressive Staatsbürokratie und für ein menschenwürdiges Leben zu begreifen.
Mit der Basisdemokratischen Linken haben wir eine Struktur geschaffen, durch welche wir den selbstgesetzten Ansprüchen kontinuerlicher und verbindlicher Arbeit gerecht werden wollen. Der wesentliche Teil unserer Arbeit erfolgt in dauerhaft bestehenden Arbeitskreisen (AKs), die langfristig und kontinuierlich zu bestimmten Themen und Konflikten aktiv sind. Zusätzlich gibt es ein Gesamtplenum, das die AKs bei der Durchführung ihrer Projekte unterstützt. Auf dem Gesamtplenum werden die Planungen, Probleme, Bedürfnisse und die inhaltliche Ausrichtung der Arbeitskreise besprochen und alle Themen und Entscheidungen diskutiert, welche die Gruppe als Ganzes betreffen. Darüberhinaus soll unsere Struktur die verlässliche Bewältigung regelmäßig anfallender Aufgaben gewährleisten. Diese Strukturen sind jedoch nicht für alle Zeiten festgelegt. Unser Ziel ist es, unsere Gruppenstruktur stets entlang der gesammelten Erfahrungen und der daraus gezogenen Analysen weiterzuentwickeln. Um der Bildung von (Wissens-)Hierarchien entgegenzuwirken, legen wir besonderen Wert auf die Sicherung und Weitergabe von Praxiserfahrungen innerhalb der Gruppe.
Wir freuen uns immer über neue Leute, die sich gemeinsam mit uns organisieren möchten! Wenn du Interesse hast, bei uns mitzuwirken, kannst du entweder zu unseren Einsteiger/-innenabenden kommen: Die Termine und Orte werden auf unserer Homepage veröffentlicht. Dort kannst du uns in gemütlicher Runde kennenlernen.
The future is unwritten!
Basisdemokratische Linke, Sommer 2014