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Demo gegen Gewalt an Frauen

Patriarchale Gewalt hat System – Demonstration gegen Gewalt an Frauen
Für viele von uns ist patriarchale Gewalt ein Teil unseres Alltags. Jede vierte Frau in Deutschland erlebt in ihrem Leben häusliche Gewalt. Alle vier Minuten wird einer Frau in Deutschland durch ihren Partner oder Ex-Partner Gewalt angetan. Jeden Tag ermordet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.

Und das sind nur die bekannten Fälle - die Dunkelziffer liegt viel höher.

Gewalt gegen Frauen wird immer noch als Einzelfall dargestellt, dabei haben alle diese Taten einen gemeinsamen Ursprung. Männer vergewaltigen, schlagen und töten Frauen aus patriarchalen Besitzansprüchen. Es sind unsere Väter, Partner und Söhne, die glauben, dass sie ein Recht hätten, über unsere Körper und unser Leben verfügen zu können. Die Täter werden oftmals im Nachhinein von Freunden verteidigt, von der Polizei geschützt und die Taten von den Medien relativiert. Der Staat schützt die Täter, weil er gar kein Interesse daran hat, konsequent gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. Denn der Staat und damit dieses kapitalistische Wirtschaftssystem braucht die Ausbeutung und Unterdrückung von uns Frauen. Der Staat ist angewiesen auf unsere kostenlose Haus- und Sorgearbeit, von der auch Männer profitieren. Zugunsten der Herrschenden wird versucht, uns in patriarchale Rollenbilder, kostenlose Sorgearbeit und damit in die Vereinzelung zu drängen.

Die gesellschaftliche Lage entwickelt sich für uns als Frauen zunehmend ins schlechtere: Massive Kürzungen in der öffentlichen Daseinsfürsorge, drohende Kriegsgefahr und eine immer drastisch werdende Rechtsentwicklung sind da nur einige Punkte. Der Schutz und die Rechte von Frauen werden als Vorwand für rassistische Hetze genutzt, während gleichzeitig reaktionäre Frauenbilder wieder salonfähig gemacht werden.

-- Kriegsvorbereitung bekämpfen  --

Der deutsche Staat will uns wieder "kriegstüchtig" machen. Unter dem Deckmantel der Emanzipation versucht man uns Frauen den Dienst an der Waffe schönzureden. Gleichzeitig begründet Deutschland sein Mitmischen in den Kriegen auf der ganzen Welt mit dem vermeintlichen Schutz von Frauenrechten. Aber Krieg bedeutet für uns Frauen immer eine besonders grausame Form der Gewalt. Vergewaltigungen werden strategisch als Kriegswaffe eingesetzt und uns unsere Rechte entrissen, für die unsere Vorgängerinnen gekämpft haben. Im Kriegsfall sollen wir Soldaten versorgen und zu Hause die Gesellschaft am Laufen halten. Die Armut und das Elend trifft uns aufgrund der uns zugeschriebenen Rolle besonders stark. Deutschland bereitet sich auf den Krieg vor. Dafür verabschiedet er milliardenschwere Aufrüstungsprogramme und kürzt auf der anderen Seite im sozialen Bereich. Was das bedeutet, spüren wir immer mehr.

-- Aufrüstung bedeutet Sozialabbau --

Die Kürzungen im sozialen Bereich treffen uns Frauen ganz besonders. Wir müssen die Lücken füllen, die sich durch den Sozialabbau immer stärker verschärfen. Der Staat kürzt an der sozialen Daseinsfürsorge. Diese Arbeit sollen wir Frauen dann unbezahlt im Haushalt verrichten. Das drängt uns immer mehr in die Vereinzelung, finanzielle Abhängigkeit und damit in die häusliche Gewalt. Das spüren wir auch hier in Karlsruhe, wo wir durch die Kürzungen in Pflege und KITA immer mehr Arbeit im Privaten leisten sollen.

Gleichzeitig fehlt es an jeder Ecke an wichtigen Geldern für Hilfsangebote für von Gewalt betroffenen Mädchen und Frauen. Beratungsstellen werden die Gelder gestrichen, Frauenhäuser haben seit Jahrzehnten zu wenig Plätze und diese müssen am Ende auch noch von den gewaltbetroffene Frauen bezahlt werden. Die Fälle von häuslicher Gewalt sind schon in den letzten Jahren gestiegen und stehen auf einem neuen Höchststand. Und wenn mit den Kürzungen Frauenhausplätze wegfallen, wird es für uns noch schwieriger, sich aus einer gewaltvollen Beziehung zu befreien. Schon jetzt fehlen 12.000 der nötigen Frauenhausplätze und die Lage wird sich in näherer Zukunft wohl weiter verschlechtern.

--- Frauen wehrt euch! ---

Wir müssen für ein Ende der Gewalt gegen uns kämpfen und es wird immer deutlicher, dass wir uns dabei nicht auf den Staat verlassen können. Denn dieser Staat schützt den Kapitalismus und damit die Verhältnisse, die zur Gewalt gegen uns führen. Er ist nicht da um uns zu schützen, er ist da um die Verhältnisse zu schützen, die uns ausbeuten und unterdrücken.

Deshalb ist es an uns, sich gegen diese Verhältnisse zur Wehr zu setzen und uns gegenseitig schützen und das mit allen Mitteln, die dafür notwendig sind. Denn jeder Angriff auf eine von uns ist ein Angriff auf uns alle. Wehren wir uns gegen die Männer, die uns töten und das System, das diese Verhältnisse aufrechterhält.

Setzen wir der Gewalt gegen uns ein Ende, nehmen wir uns gemeinsam am 25. November die Straße und kämpfen wir für eine Welt ohne Gewalt, Patriarchat und Kapitalismus.

Source URL (modified on 11/04/2025 - 09:41): https://interventionistische-linke.org/beitrag/demo-gegen-gewalt-frauen