G20 Afrika-Partnerschaft. Was für eine Partnerschaft soll das sein?!

Diskussionsveranstaltung mit der Initiative „Women in Exile“ und Mobilisierung zur Demonstration gegen die G20-Afrika-Partnerschafts-Konferenz und für globale Bewegungsfreiheit und selbstbestimmte Entwicklung am 10. Juni in Berlin (english below)

Bei den G20 Staaten ist nur ein afrikanischer Staat (Südafrika) dabei, trotzdem wird von einer "Partnerschaft mit Afrika" gesprochen. Diese soll im Vorfeld des G20-Treffens am 12. und 13. Juni in Berlin während der "G20-Afrika-Partnerschafts-Konferenz" besprochen werden. Im Gegensatz zu G20 dürfen hier auch ausgewählte afrikanische Regierungen

mit am Tisch sitzen. Themen werden Kooperation im Bereich Wachstum, private Investitionen, Stabilität, Staatsverschuldung, Steuersysteme und public-private partnership sein.

Die "partnerschaftlichen Beziehungen" zwischen der EU und Afrika zeigen sich in aufgezwungenen "Wirtschafts-Partnerschafts-Abkommen", deren Ziel die Öffnung afrikanischer Märkte für EU-Importe und damit einhergehend die Zerstörung bäuerlicher Landwirtschaft in Afrika, sowie erleichterter Zugriff europäischer Konzerne auf Rohstoffe in Afrika sind. Teil der Partnerschaft zwischen EU und Afrika ist auch das "African Peace Facility" Programm, über das die Militarisierung in Afrika vorangetrieben wird und Militäreineinsätze der Afrikanischen Union finanziert werden.

Diese Beispiele machen deutlich, dass diese neo-kolonialen „Partnerschaften“ nicht – wie so oft behauptet – Fluchtursachen bekämpfen, sondern eher selbst hervorbringen.
Wenn Afrikaner_innen sich das universelle Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit nehmen, schließt die EU dann „Migrationspartnerschaften“ und Abschiebeabkommen mit afrikanischen Ländern, deren Ziel die Verhinderung von Migration und die Erleichterung von Abschiebungen ist.

Wir werden mit „Women in Exile“ über die Auswirkungen dieser ungleichen Partnerschaften und über die Möglichkeiten des Widerstandes, gegen diese immer noch kolonial geprägte europäische Politik, diskutieren. Außerdem wird „Women in Exile“ von ihrer feministischen Arbeit berichten.

In Berlin wird es am 10. Juni eine großen Demo gegen die G20-Afrika-Partnerschafts-Konferenz und für globale Bewegungsfreiheit und selbstbestimmte Entwicklung aufgerufen.
„Women in Exile“ beteiligt sich an der Demonstration. Eventuell wird eine gemeinsame Anreise aus Hamburg am 10. Juni nach Berlin geplant. Mehr Informationen dazu wird es auf der Veranstaltung geben. Infos zur Demonstration

"Women in Exile" ist eine Initiative von Flüchtlingsfrauen, die sich 2002 in Brandenburg zusammen gefunden haben, um für ihre Rechte zu kämpfen. Gemeinsam tragen sie flüchtlingspolitische Forderungen aus feministischer Perspektive an die Öffentlichkeit. Mehr zu „Women in Exile“

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G20 Africa Partnership. What kind of partnership?

Discussion with the initiative "Women in Exile" and mobilization for the demonstration against the G20 Africa Partnership Conference and for global freedom of movement and self-determined development, June 10 in Berlin

There is only one African state (South Africa) among the G20, yet, they are talking about a 'partnership with Africa'. A few weeks before the G20 meeting in Hamburg, this partnership will be discussed at the „G20 Africa Partnership Conference“ which takes place on June 12 and 13 in Berlin.

In contrast to G20, at this conference, selected African governments will be allowed to be a part of the discussion. Topics will be cooperation on the areas of economoic growth and stability, private investments, public debts, tax-systems and public-private partnerships.

The partnership and the 'collaborative relations' between the EU and Africa express themselves, for instance, in imposed 'Economic partnership agreements' (EPAs), which enforce the opening of African markets for imports from the EU and thereby destroy rural agriculture in African countries. The EPAs also simplify the access to African commodities for European corporations. Another expression of the partnership between the EU and Africa is the "African Peace Facility" programm, which is used to promote the militarization in Africa and to finance military interventions of the African Union.
These examples show that the neo-coloncial 'partnerships' between the EUand Africa are not able to promote emancipated economic development or combat causes for fleeing African countries, on the contrary. And when people from Africa take up the universal human right to freedom of movement, the EU counters with 'Migration Partnerships' and deportation agreements in order to prevent migration and facilitate deportations from the EU to African countries.

'Women in Exile' will talk to us about the effects of this unequal partnership and about possibilities for resistance against these neo-colonial policies. They will also talk about their own,
feminist-activist work.

There will be a big demonstration against the G20 Africa Partnership Conference and for global freedom of movement and self-determined development on June 10 in Berlin. 'Women in Exile' will be part of this demonstration. We consider organising a joint journey from Hamburg on June 10, there will be more information during the event.

Information about the Demonstration

"Women in Exile" is an initiative of refugee women founded in Brandenburg in 2002 by refugee women to fight for their rights. Together they develop strategies to achieve political change and take their protest against the inhumane living conditions of refugee women to the public. Information about 'Women in Exile'