Falls du es nicht wusstest... es ist ein Verbrechen. Es ist ein Krieg.

Statement zu #UnserNewroz und #unitedwefight der Caravana de solidaridad
Der türkische Staat befindet sich zurzeit im Krieg gegen das Kurdische Volk. Ein Krieg gegen die Enklave von Afrin, das Teil des Demokratischen und Emanzipatorischen Projektes „Rojava“ ist und im Norden von Syrien / Nahen Osten liegt. Der Einfall der Türkei im Norden von Syrien hat Duzende Tote gefordert, viele von ihnen Zivilist*innen, darunter auch Kinder.
Es ist ein Krieg gegen Befreiung, Demokratie, Frauenrechte, Gleichheit und Frieden.
Ein Frieden, den seine Bewohner*innen, viele davon Vertriebene aus Aleppo, Idlib und anderen Gegenden des Landes, fürchten zu verlieren.
Afrin ist gegenwärtig umringt von der türkischen Armee, die die Stadt bombardiert. All das geschieht vor dem komplizenhaften Schweigen der NATO.
Die Situation ist dramatisch. Die türkische Regierung weiß, dass sie in Afrin einen schweren Widerstand erwarten wird – der Konflikt basiert auf dem unermüdlichen Ringen um Besitz, Macht und Territorium.
Wir wollen angesichts dieser Situation nicht schweigen. Die Utopie und die Hoffnung auf eine bessere Welt sind in Gefahr.

Wir sind uns gewiss, dass der Kampf gegen die hegemoniale Macht und die Unterwerfung der Bevölkerungen nicht nur die Verteidigung geographischer Grenzen bedeutet.
Die Völker, die sich den Angriffen der Mächtigen widersetzen, führen eine Verteidigungsschlacht für ihre Kultur, ihre Identität, ihre Geschichte und für die Auffassung ihres kollektiven Seins. Ein Volk zu besetzen, das die Utopie einer besseren Welt verteidigt, über ein Volk einzufallen, es auszuradieren und es zu blockieren heißt, den Tod hunderttausender Ideen und Menschen hinzunehmen, die alles für den Fortbestand dieser Ideen in ihren Gemeinden geben werden.

In Kolumbien erwachen wir jeden Tag aufs Neue mit der Besorgnis nicht zu wissen, ob wir am Abend wieder nach Hause zurückkehren werden. Die Bevölkerung der Enklave von Afrin befindet sich angesichts einer drohenden Besetzung unter den gleichen Umständen.

Wir verschmähen energisch die Aktionen der Türkischen Armee, genauso wie das Schweigen der NATO und der verbündeten Länder, darunter auch Russland. Wir lehnen die Vertreibung von über tausend Personen ab, die auf allen möglichen Wegen versuchen, das Grenzgebiet zu verlassen und wegen der Regierungsbelagerung vor den Luftattacken und der Hungerknappheit fliehen. Wir prangern die verschiedenen internationalen Organisationen für Menschenrechte und die Regierungen an, und fordern, in diese heikle und beunruhigende Situation zu intervenieren und darin zu vermitteln.

Wir als diverse Plattformen, als soziale und populare Bewegungen erheben unsere Stimmen und wir senden euch unsere Nachricht zu, dass eine Zukunft des Widerstands und des würdigen Lebens möglich ist. Von Südamerika aus sagen wir: Afrin ist nicht allein! Die Völker, die wir eine andere Welt erträumen, die wir an einem würdigen Leben für alle schmieden, sind aufmerksam und bereit, anzuklagen.

 

Mesa Social para la Paz
Caravana de solidaridad

Santiago de Cali, 17. März 2018